5 Fragen an…Maria Temnitschka

Am 15. Oktober wird die Ausstellung „Maria Temnitschka – Lost in time“ in den Räumlichkeiten der Artothek eröffnet. Zu gegebenen Anlass und als kleiner Vorgeschmack auf die persönliche Begegnung am Vernissagetag, bat ich die Künstlerin vorweg um ein kurzes Kennenlern-Interview. Ganz privat, charmant und herzlich…

1. Gab es einen Zeitpunkt in Ihrem Leben, an dem ganz klar war, dass Sie Künstlerin werden möchten? Wie kam es dazu?

Das war immer schon da. Im Kindergarten habe ich die Kindergartentante entsetzt, weil ich Engel auf einem feuerroten Grund gemalt habe. Im Vorschulalter habe ich ein Buch gemalt – eine richtige Geschichte. Ich konnte zwar noch nicht schreiben aber zeichnen, das ging. Im Gymnasium hatte ich schlechte Betragensnoten, weil ich während des Unterrichtes den Klassenvorstand karikiert habe. Ich war so vertieft ins Zeichnen, dass ich gar nicht bemerkt habe, dass er mir schon die längste Zeit über die Schulter geschaut hat. Später habe ich dann während des Unterrichtes Schmuck aus Draht gebogen. Dazu habe ich mir meine Zangerln und Silberdraht in die Schule mitgenommen. Als Teenager habe ich das erste mal verfallende Gebäude gezeichnet. Spätestens da war klar, dass ich besser nicht Wirtschaft oder Jus oder etwas ähnliches studieren sollte.

2. Gibt es noch andere mit der Bildenden Kunst verwandte Disziplinen, denen Sie sich gerne widmen? Film, Theater oder Mode?

Vom Film bin ich besonders angetan. Vieles was für den Film sehr wichtig ist wie Licht-Schatten, Raum, Erzählung… ist mir in meiner Malerei auch ein besonderes Anliegen. Um die Möglichkeit des Sounds bzw. der Musik beneide ich den Film manchmal.

Mode finde ich als soziologisches Phänomen sehr interessant. Die schnelle Reaktion der Modewelt auf gesellschaftspolitische Gegebenheiten ist spannend. Mode betrachte ich als eine dem Körper zugeordnete Kunstform. Wenn ich von Mode spreche, meine ich nicht das, was letztlich in den Massenvertrieben um wenige Euro an den Stangen hängt. Ich rede von der Idee, der Entwurf, der meist nicht alltagstauglich ist – eben Kunst am Körper. Und diese Kunstform reagiert wie alle anderen Kunstformen in seiner eigenen Sprache auf die Gesellschaft.

Architektur und Design interessieren mich auch.

3. Wenn Sie sich nicht mit Bildender Kunst beschäftigen würden, was wären Sie heute vermutlich von Beruf?

Es müsste ebenfalls ein Kreativberuf sein. Das wesentliche für mich ist die Möglichkeit, eigene Ideen nach eigenen Vorstellungen umsetzen zu können. Wenn das nicht gegeben ist, bekomme ich Hirnverstopfung und das fühlt sich nicht gut an.

Ein anderer künstlerischer Beruf wäre aber denkbar. Das Medium ist dabei nicht so wichtig. Ich fände auch Schriftstellerin, Filmausstatterin, Kostümbildnerin, Musikerin…reizvoll.

Interessant wären noch: Sexualtherapeutin oder Psychoanalytikerin – vielleicht als Nebenjob.

4. Haben Sie ein künstlerisches Vorbild bzw. gibt es eine/n KünstlerIn in der Gegenwart oder in der Vergangenheit, den/die Sie gerne mal getroffen hätten und warum?

Ich treffe mich ständig mit Künstlerinnen und Künstlern – bevorzugt in der Gegenwart. Nachdem unter den KollegInnen einige dabei sind, die zuweilen viel zu spät kommen oder die Termine vertauschen gibt es auch einige darunter, mit denen ich mich gerne getroffen hätte.

5. Ihre nächste Ausstellung ist in Krems an der Donau. Verbindet Sie etwas mit der Stadt oder der Wachau?

Meine Eltern haben vor vielen Jahren ein kleines Häuschen in Bacharnsdorf, in der Nähe von Rossatz, erworben. Da war ich noch recht jung, knapp über zwanzig, glaube ich. Viele meiner verspäteten Jugendtorheiten und viele lustige Feste verbinde ich mit diesem Ort, sowie am Treppelweg geweinte Tränen unglücklicher Liebe. Das verbindet und bewirkt Heimatgefühl. Heute ist die Wachau für mich ein Ort stressfreier Regression wo man herrlichen Wein trinken kann. Außerdem leben in Krems und Umgebung einige ganz besonders liebe Freunde.

Das Artothek-Team und die Künstlerin Maria Temnitschka laden Sie herzlich ein, gemeinsam mit uns am Samstag, den 15. Oktober um 15 Uhr bei einem Gläschen Wein und netter Gesellschaft die Ausstellung „Lost in time“ zu eröffnen. Weitere Informationen zur Künstlerin finden Sie auf www.temnitschka.at! Wir bedanken uns für das nette Gespräch!

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